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apoBank-Umfrage: Medizinstudierende offen für die NiederlassungRahmenbedingungen erforderlich

Rund 70 Prozent der Studierenden der Humanmedizin können sich zukünftig eine Niederlassung vorstellen – sofern die Bedingungen stimmen. Dabei sind die Aussicht auf ausgeglichene Work-Life-Balance sowie gute Ausgangsbedingungen der zu übernehmenden Praxis die zwei dominierenden Motive. Das ergab eine nicht repräsentative Online-Umfrage der Deutschen Apotheker- und Ärztebank.

An der Online-Befragung der apoBank haben 176 Studierende der Humanmedizin zwischen dem 24. März und dem 16. April 2023 teilgenommen. Vor allem männliche Studierende (79 Prozent) planen eine Praxisgründung, bei Frauen sind es 66 Prozent. 22 Prozent der weiblichen Befragten sind noch unentschlossen und lediglich 12 Prozent sagen nein zur Niederlassung. Bei Männern lehnen 13 Prozent eine eigene Arztpraxis ab und die restlichen acht Prozent lassen sich diese berufliche Option offen.

"Die Umfrageergebnisse geben etwas Anlass zur Hoffnung", kommentiert der stellvertretende Vorsitzende des Vorstands der KV RLP, Dr. Andreas Bartels die Ergebnisse. Völlig zu Recht fordere die junge Medizinergeneration verlässliche Rahmenbedingungen für die Niederlassung. Einen Forderungskatalog einschließlich Lösungsvorschlägen haben Vertreterinnen und Vertreter der Ärzte- und Psychotherapeutenschaft auf einer Krisensitzung am vergangenen Freitag in Berlin beschlossen und an den Bundesgesundheitsminister übermittelt. "Wenn sich die Politik mit unseren Forderungen nicht nur ernsthaft auseinandersetzt, sondern diese auch umsetzt und damit einen Richtungswechsel vollzieht, müssen wir uns keine Sorgen um den Nachwuchs machen", so Dr. Bartels. "Andernfalls wird diese Generation nicht bereit sein, unter den derzeitigen Rahmenbedingungen in die ambulante Versorgung einzusteigen oder eine Praxis zu übernehmen."

Für diejenigen, die sich laut der Online-Umfrage für eine eigene Arztpraxis entscheiden würden, hat eine ausgeglichene Work-Life-Balance eine hohe Bedeutung. Konkret bedeutet das für die Befragten vorrangig Zeit mit Familie und Freunden (90 Prozent), freie Wochenenden (75 Prozent) und flexible Gestaltung der Arbeitszeiten (69 Prozent). Dementsprechend sind die befragten Studierenden auch nicht abgeneigt, einfache medizinische Tätigkeiten sowie Verwaltungsaufgaben zu delegieren: über 90 Prozent können sich das vorstellen.

Ebenso kann der Zustand der zu übernehmenden Praxis die Entscheidung zur Niederlassung beeinflussen: Dabei sind für die Befragten primär qualifiziertes Personal (98 Prozent) und funktionierende Abläufe (92 Prozent) entscheidend. Neue oder gut erhaltene Geräte (84 Prozent) und ein hoher Digitalisierungsgrad (83 Prozent) gehören für die meisten ebenfalls dazu.

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