Verschiedene ärztliche Berufsverbände und Initiativen rufen für kommenden Montag, den 2. Oktober 2023, dazu auf, als Protest gegen die miserablen Rahmenbedingungen im Gesundheitswesen ihre Praxen zu schließen. Auch die Kassenärztliche Vereinigung Baden-Württemberg (KVBW) unterstützt den bundesweiten Protesttag.
"Bisher haben wir noch nicht den Eindruck, dass wir gehört werden. Offensichtlich müssen wir noch lauter werden", schreibt der Vorstand der KVBW in einem Rundbrief an ihre Mitglieder angesichts der bereits stattgefundenen regionalen und überregionalen Proteste. So kam am 13. September die niedergelassene Ärzte- und Psychotherapeutenschaft aus mehreren Bundesländern in Lahnstein zu einer Protestaktion zusammen, um auf den wachsenden Kostendruck in den Praxen und die immer angespanntere Versorgungssituation aufmerksam zu machen.
An der vom Virchowbund initiierten Kampagne "Praxis in Not" beteiligen sich inzwischen 18 Verbände. Die Kampagne gibt dem Protest der niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte gegen die aktuelle Gesundheitspolitik einen kommunikativen und visuellen Rahmen, heißt es in einer Mitteilung des Verbandes. Dazu wurde eine Kampagnenseite eingerichtet, die unter anderem eine Übersichtsliste zu Protestaktionen enthält. Ebenso bietet der Hartmannbund auf seiner Website Plakate und Handzettel für Patientinnen und Patienten.
Nach ersten Schätzungen werden sich mehrere zehntausend Praxen an den Praxisschließungen am 2. Oktober beteiligen. Die KV RLP weist darauf hin, im Fall einer Praxisschließung die Patientinnen und Patienten zu informieren und sich rechtzeitig um eine Vertretung zu kümmern. Es müssen konkrete Vertretungspraxen angegeben werden, auf dem Anrufbeantworter und einem Aushang, mit denen eine Vertretung vorab vereinbart wurde.
