Die Spitzen der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), der Kassenzahnärztlichen Bundesvereinigung (KZBV), der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG) und der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (ABDA) haben die Gesundheitspolitik von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach scharf kritisiert. In der Bundespressekonferenz stellten sie ihre Kritikpunkte an der Gesundheitspolitik dar. Alle vier eint die Sorge darum, ob die Menschen in Deutschland auch in Zukunft noch flächendeckend und wohnortnah Arzt- und Zahnarztpraxen, Krankenhäuser und Apotheken finden werden. Ohne unmittelbare politische Weichenstellungen seien dramatische Versorgungslücken zu erwarten. Diese Sorge teilt der Vorstand der KV RLP.
Auch die KV RLP macht seit Jahren auf die Herausforderungen in der ambulanten Versorgung aufmerksam – unter anderem mit ihrer Kampagne "WIR SEHEN SCHWARZ!". Praxen stehen unter wachsendem Kostendruck, die Wettbewerbsnachteile am Arbeitsmarkt vergrößern sich und die Versorgungssituation wird immer angespannter. Daher braucht es dringend ein adäquates Handeln der Politik. "Die Welt und mit ihr die Rahmenbedingungen für eine gute und sichere Versorgung der Menschen haben sich in den zurückliegenden Jahren massiv verändert. Es kann nicht sein, dass wir heute noch mit Vorgaben von vorgestern agieren und so die ambulante Versorgung blockieren", betont Dr. Peter Heinz, Vorstandsvorsitzender der KV RLP. Er spielt damit auf die im Jahr 1993 eingeführte Budgetierung und Bedarfsplanung an.
Sein Stellvertreter Dr. Andreas Bartels ergänzt: "Der Wert ärztlicher und psychotherapeutischer Arbeit darf nicht von der Finanzlage der Krankenkassen abhängig gemacht werden. Die Kostensteigerungen müssen bei der Honorarverhandlung auf Bundesebene sachgerecht und realitätsgetreu berücksichtigt werden."
"Die Bürokratielast bindet in unseren Praxen enorm große Zeitressourcen. Wir brauchen mehr Zeit für unsere Patientinnen und Patienten! Hier muss die Politik endlich handeln und Bürokratie nicht nur abbauen, sondern gar nicht erst entstehen lassen", so KV RLP-Vorstandmitglied Peter Andreas Staub.
Wie die Spitzen der Gesundheitsorganisationen in Berlin fordert auch der KV RLP-Vorstand Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach auf, nachhaltige und sachgerechte Lösungen zu schaffen, um das Gesundheitswesen zukunftssicher umzugestalten und die ambulante Versorgung der Patientinnen und Patienten zu stärken.