Für viele Arztpraxen ist es eine lästige, aber doch notwendige Pflicht: Bis zum 30. Juni 2024 müssen sie die vorhandenen Impfstoffe prüfen und bis spätestens zum 15. Juli 2024 an die KV RLP melden. Um die Zahlen der Inventurliste nicht zu verfälschen, empfiehlt die KV RLP, am 30. Juni 2024 keine Impfstoffe zu verordnen.
So gehen Sie vor
Am 30. Juni werden alle Impfdosen gezählt, die sich im Kühlschrank der Praxis befinden. Relevant sind diejenigen Impfstoffe, die über den Sprechstundenbedarf (SSB) angefordert wurden und die weiterhin bei gesetzlich Versicherten verwendet werden können.
- Achtung: COVID-19-Impfstoffdosen werden nicht gezählt!
- Achtung: Influenza-Impfstoffdosen werden nicht gezählt!
Das Inventurergebnis wird über den Mitgliederbereich eingereicht.
- Die Anmeldung erfolgt über Ihre LANR.
- Über "Verordnung > Inventurliste" können Sie nach Eingabe der (Haupt-) Betriebsstättennummer (BSNR) die Bestände der einzelnen Impfstoffe direkt in die dort bereitgestellte Tabelle eingeben.
- Über den Button "Inventurliste senden" wird die ausgefüllte Liste online an die KV RLP geschickt.
- Praxen können sich über den Button "Zum Ausdrucken für Ihre Unterlagen" eine Kopie der Inventurliste erstellen. Dies ist empfehlenswert, um bei eventuellen Rückfragen die entsprechenden Unterlagen direkt zur Hand zu haben.
Die Meldung zum Stichtag 30. Juni ist verbindlich.
Sollten Sie keine Inventurmeldung abgeben, wird der Impfstoff-Bestand Ihrer Betriebsstätte auf "Null" gesetzt.
Sollten dennoch Impfstoffe in Ihrer Praxis vorrätig sein, die nicht gemeldet werden, kann eine Differenz entstehen, da die Anzahl der noch vorhandenen und gemeldeten Impfstoff-Dosen (zuzüglich der tatsächlich verimpften Dosen = abgerechnete GOP) der Anzahl der verordneten Impfdosen gegenübergestellt wird. Dadurch können gegebenenfalls Regressforderung durch die Kassenverbände entstehen.
Mögliche Fehlerquellen
Die KV RLP rät aus gegebenem Anlass dringend davon ab, Impfstoff-Verordnungen vor dem 30. Juni eines Jahres auszustellen, die erst nach dem 1. Juli – und somit in einem neuen Inventurjahr – beliefert werden können.
Impfstoff-Verordnungen vor dem 30. Juni (Inventur-Stichtag) werden von den Krankenkassen aufgrund des Ausstellungsdatums dem aktuellen Inventurzeitraum zugeordnet. Falls die Impfstoffe erst nach dem 1. Juli ausgeliefert werden, liegen sie noch nicht im Praxiskühlschrank und werden somit zur laufenden Inventur nicht mitgezählt. Dadurch ist die Inventur vermeintlich inkorrekt und folglich zu niedrig. Die Krankenkassenverbände könnten daraus folgend Rückforderungsansprüche generieren. In solchen Fällen ist eine telefonische Vorbestellung empfehlenswert, so dass das Ausstellen der ärztlichen Verordnung sowie die Auslieferung der Impfstoffe im gleichen Quartal erfolgen. Bitte beachten Sie diese Vorgehensweise und nehmen Sie insbesondere zwischen dem zweiten und dritten Quartal eines Jahres keine quartalsübergreifenden Bestellungen vor.
Keine Impfstoff-Restbestände vorhanden
Falls überhaupt keine Impfstoffe vorhanden sind, können Sie das entsprechende Feld über der Inventurliste anklicken. Anschließend auf "Meldung senden" klicken. Sie können sich über den Button "Zum Ausdrucken für Ihre Unterlagen" eine Kopie der Inventurliste erstellen.
MVZ oder (überörtliche) BAG
Bitte achten Sie darauf, dass nur eine Gesamt-Inventurliste an die KV RLP übermittelt wird.
Ausfüllen der Inventurliste durch Mitarbeitende
Mitarbeitende haben in der Regel keinen Vollzugriff auf den gesamten Mitgliederbereich inklusive Honorar. In diesem Fall müssen Sie unter "Berechtigungen" beim Punkt "Verordnung und Statistik" einen Haken setzen. Vor der Übermittlung muss die Freigabe durch die verantwortliche Ärztin oder den verantwortlichen Arzt über den entsprechenden Button bestätigt werden.
Praxis-Urlaub
Ist die Praxis beispielsweise wegen Urlaubs über den 30. Juni 2024 geschlossen, empfiehlt die KV RLP folgende Vorgehensweise: Zählen und übermitteln Sie die über den SSB zulasten der AOK Rheinland-Pfalz/Saarland bezogenen Impfdosen am letzten Arbeitstag. So ist nach dem Praxisurlaub ein Weiterimpfen ohne mühsames Rückrechnen möglich. Um die Zahlen der Inventurliste nicht zu verfälschen, empfiehlt die KV RLP möglichst am 30. Juni 2024 keine Impfstoffe zu verordnen.