Die KBV hat eine Online-Befragung aller Vertragsärztinnen und -ärzte sowie Vertragspsychotherapeutinnen und -psychotherapeuten gestartet. Es geht um die Lage der Praxen und was sie brauchen, um ihre Patientinnen und Patienten angemessen versorgen zu können. Die KBV führt die Befragung gemeinsam mit dem Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung durch. Es ist die größte Ärztebefragung seit über zehn Jahren.
Praxisinhabende wurden bereits per Post oder E-Mail angeschrieben. Der Vorstand der KV RLP appelliert an ihre Mitglieder, an der rund zehn Minuten dauernden Befragung mitzumachen. "Nehmen Sie sich bitte die Zeit und beantworten Sie die Fragen. Mit Ihrer Teilnahme tragen Sie entscheidend dazu bei, dass die Öffentlichkeit zur aktuellen Situation in den Praxen informiert wird und Ihre Forderungen mit Nachdruck an die Bundesregierung adressiert werden", so der KV RLP-Vorstandsvorsitzende Dr. Peter Heinz . Eine Teilnahme an der Umfrage ist bis zum 20. November 2023 möglich.
Einschätzung der beruflichen und wirtschaftlichen Situation
Ärztlich und psychotherapeutisch Niedergelassene werden um Auskünfte gebeten, wie sie persönlich derzeit den Alltag in der Praxis erleben und wie sie ihre berufliche und wirtschaftliche Situation bewerten. Gefragt wird zum Beispiel danach, ob ein Personalmangel besteht und ob dieser oder etwa die Regressgefahr bei Verordnungen bereits zu Einschränkungen in der Patientenversorgung führt. Nachgefragt wird auch, ob Praxisinhabende aufgrund der Rahmenbedingungen derzeit ernsthaft in Erwägung ziehen, vorzeitig aus der Versorgung auszuscheiden.
Im zweiten Teil der Befragung geht es darum, welche Rahmenbedingungen die Praxen brauchen, um ihre Patientinnen bzw. Patienten angemessen versorgen zu können. Die KBV-Vertreterversammlung hatte dazu im August sieben Forderungen an die Politik verabschiedet. Die Teilnehmenden der Befragung werden um ihre Einschätzung gebeten, wie wichtig ihnen beispielsweise die Abschaffung der Budgets und der Regresse bei veranlassten Leistungen oder eine sinnvolle Digitalisierung mit funktionierender Technik und entsprechender Finanzierung ist.
Die Befragung ist Teil der Initiative "#PraxenKollaps", die die KBV gemeinsam mit den Kassenärztlichen Vereinigungen gestartet hat. Unter dem Motto "Praxis weg, Gesundheit weg" finden seit dem Sommer verschiedene Aktionen statt. So können seit Montag nicht nur Ärztinnen bzw. Ärzte, Psychotherapeutinnen bzw. Psychotherapeuten und Praxismitarbeitende, sondern auch Patientinnen und Patienten eine Petition an den Bundestag mitzeichnen, um einen Kollaps der Praxen zu verhindern.