Der Vorstand der KV RLP sowie die Vorsitzenden von 33 rheinland-pfälzischen und bundesweiten Berufsverbänden fordern von der Landesregierung angesichts steigender Kosten einen Inflations- und Energiekostenausgleich für die ambulanten Praxen. In einem offenen Brief an die Ministerpräsidentin Malu Dreyer sowie vier Ministerien warnen sie vor dauerhaften Praxisschließungen, langen Wartezeiten und zunehmenden Versorgungslücken.
Mit ihrer Kampagne "WIR SEHEN SCHWARZ – FÜR DIE ZUKUNFT UNSERER PRAXEN." hat sich die niedergelassene Ärzte- und Psychotherapeutenschaft bereits im vergangenen Jahr an die Verantwortlichen in der Politik gerichtet. Angesichts hoher Inflation und steigender Energiekosten sehen sie die ambulante Versorgung in Gefahr. Mit ihrem Offenen Brief bekräftigen Verbände und KV RLP ihre Forderungen nach einen Inflations- und Energiekostenausgleich. Immer mehr vertragsärztliche und vertragspsychotherapeutische Praxen seien in ihrer Existenz gefährdet.
Eindringlich machen die Verfasser des Offenen Briefs darauf aufmerksam, dass die hohen Energiekosten und die aktuelle Inflationsrate von derzeit knapp neun Prozent die Ausgaben in den Praxen massiv in die Höhe treiben. Die beschlossene Erhöhung des Orientierungswerts von zwei Prozent für 2023 reichen aus Sicht von KV RLP und Berufsverbänden nicht annährend aus, um die steigenden Kosten auszugleichen.
"Erfolgt kein finanzieller Ausgleich für die massiv gestiegenen Kosten, kann den Angestellten kein adäquates, wettbewerbsfähiges Gehalt gezahlt werden. Die schon jetzt bestehenden Gehaltsunterschiede zu anderen Mitwettbewerbenden auf dem Arbeitsmarkt werden sich vergrößern, viele Angestellte werden die vertragsärztlichen und vertragspsychotherapeutischen Praxen verlassen. Die ambulanten Strukturen werden spürbar geschwächt", schildern der KV RLP-Vorstand und die Vorsitzenden der Berufsverbände die negativen Konsequenzen dieser Entwicklung.
Nur durch einen kurzfristigen Inflations- und Energiekostenausgleich können nach fester Überzeugung von KV RLP und Berufsverbänden die ambulanten Strukturen erhalten bleiben und die Versorgung sichergestellt werden. Die ambulanten Strukturen seien daher im Rahmen des Wirtschaftsstabilisierungsfonds gesondert zu berücksichtigen.
Der KV RLP-Vorstand und die Verbandschefinnen und -chefs regen die politisch Verantwortlichen zu einem persönlichen Gespräch am Runden Tisch an.