Digitale Gesundheitsanwendungen (DiGA) halten immer mehr Einzug im ambulanten Versorgungsalltag. Dies wird die Rolle der Ärztinnen und Ärzte verändern, davon ist Dr. Alexandra Widmer fest überzeugt. Die Fachärztin für Neurologie und Psychotherapie verschreibt nicht nur DiGA, sondern hat einige sogar selbst mitentwickelt, erzählt sie in der aktuellen Ausgabe von "Talk mit Doc Bartels".
Dr. Widmer sieht viel Potenzial in der digitalen Transformation des Gesundheitswesens und begleitet diese aktiv. So engagiert sich die Ärztin als Video- und Podcasterin auf ihrer eigenen Plattform "docsdigital" und setzt sich intensiv für die Verbindung von Medizin und Technologie ein. Sie will die Ärzteschaft und das medizinische Fachpersonal mit den digitalen Tools ausstatten, die sie benötigen, um effizienter und patientenzentrierter zu arbeiten.
"Die Anamnese darf nicht bei einer Allergie aufhören, sondern sie muss die digitale Kompetenz miteinschließen", findet Dr. Widmer. "Wenn ein Patient zum Beispiel eine Smartwatch trägt, dann sollte man diese Kompetenz miteinbeziehen", erläutert sie. Und man solle ihn fragen, wie viele Schritte er denn in der vergangenen Woche gelaufen sei und warum. "Die Anzahl der Schritte korreliert häufig mit dem Gesundheitszustand. Digitalkompetenz ist nicht primär die große IT, es ist die Umsetzungskompetenz im Alltag", erklärt die Neurologin die Hintergründe.
Der stellvertretende KV RLP-Vorsitzende Dr. Andreas Bartels diskutiert mit seiner Talkgästin jedoch auch mögliche Gefahren, die mit der digitalen Transformation einhergehen. Welche berechtigten Ängste es in der Ärzteschaft bei der Digitalisierung noch gibt und inwieweit sich das Berufsbild dadurch verändert, darum geht es in der neuen Folge "Talk mit Doc Bartels" auf dem gleichnamigen YouTube-Kanal.