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Zi-Umfrage zur Digitalisierung in Praxen: Technik ist fehleranfälligErgebnisse online

Für die Digitalisierung der eigenen Praxis müssen Ärztinnen und Ärzte sowie Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten bislang viel Zeit und hohe Kosten aufwenden. Noch immer allerdings sorgt auch die Technik für Probleme. Das ergab eine jetzt veröffentlichte Online-Umfrage des Zentralinstituts für die kassenärztliche Versorgung (Zi) gemeinsam mit der KV Westfalen-Lippe.

Die Erhebung, an der sich deutschlandweit rund 300 Vertragsärztinnen und Vertragsärzte beteiligten, erfolgte im März und April 2022 und war offen für Niedergelassene aller KVen in Deutschland. Demnach beliefen sich die mittleren Kosten im Jahr 2021 zwischen 7.000 und 15.000 Euro in Einzelpraxen, Praxis- und Berufsausübungsgemeinschaften. Die Kosten umfassten die Instandhaltung und die Einrichtung der IT-Infrastruktur.

Die Teilnehmenden kritisierten die Technik noch als fehlerbehaftet – obgleich sie der Digitalisierung grundsätzlich offen gegenüberstünden. So bewerteten viele das digitale Terminmanagement als besonders effizientes Tool zur zeitlichen Entlastung.

Bei Videosprechstunden wurde primär der Wegfall weiter Anfahrtswege als vorteilhaft für Patientinnen bzw. Patienten angesehen. 43 Prozent der befragten Ärztinnen und Ärzte sowie Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten boten zum Zeitpunkt der Befragung in ihren Praxen eine Videosprechstunde an. Die überwiegende Mehrheit nutzte die Videosprechstunde vereinzelt in der Woche.

Allerdings, so das Fazit, wirkten sich mögliche Verbindungsprobleme und eingeschränkte Untersuchungsmöglichkeiten noch nachteilig auf potenzielle telemedizinische Versorgungsangebote aus. Wurden sichere Messengerdienste zur Kommunikation mit Kolleginnen und Kollegen verwendet, stimmte ein Großteil der Nutzenden jedoch zu, dass diese die Flexibilität beim Daten- und Informationsaustausch erhöhten.

"Die Potenziale und die Notwendigkeit der digitalen Gesundheitsversorgung sind völlig unbestritten. Nur: Sie muss funktionieren", kommentiert KV RLP-Vorstandsmitglied Peter Andreas Staub die Ergebnisse der Zi-Umfrage. "Erst wenn die Telematik-Infrastruktur störungsfrei einsetzbar ist, sodass sie als 'Plug and Play' funktioniert, sollten die Anwendungen in den Praxen eingesetzt werden. Funktionieren sie nicht – und das war leider bisher sehr häufig der Fall –, sind die Anwendungen mit einem hohen zeitlichen und bürokratischen Aufwand verbunden und stören somit den Ablauf in den Praxen", so Peter Andreas Staub.

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